Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Kritik am Genehmigungsverfahren zur E.ON-Gasverdichterstation

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. und seine Gronauer Mitgliedsorganisation, der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau), üben Kritik an dem Planfeststellungsverfahren zur Erweiterung  der Erdgaskavernenspeicheranlage des E.ON-Konzerns in Gronau-Epe. In dieser Woche hat ein sogenannter Erörterungstermin stattgefunden, bei dem zahlreiche Einsprüche gegen das Vorhaben diskutiert wurden. Aus Sicht der Bürgerinitiativen war der Erörterungstermin eine Show-Veranstaltung. Das wurde auch daran deutlich, dass zahlreiche Fachbehörden durch Abwesenheit glänzten.

Bei dem Genehmigungsverfahren geht es um die Erweiterung der Gasverdichterstation der E.ON Gas Storage GmbH. Hintergrund sind vielfältige Projekte in Gronau-Epe, bei denen in ausgespülten Salzkavernen Gas eingespeichert wird. Als Vorstufe der unterirdischen Gasspeicherung ist die Gasverdichtung erforderlich. Inzwischen befinden sich mehrere Gasverdichterstationen verschiedener Unternehmen bei Gronau-Epe, die allesamt das Landschaftsbild stark beeinträchtigen. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens zur Erweiterung der E.ON-Gasverdichterstation konnten bis Ende Juni 2010 Einsprüche bei der Bezirksregierung Arnsberg als zuständiger Bergbaubehörde eingereicht werden. Neben Privatpersonen und Umweltorganisationen hat auch die Stadt Gronau Einspruch erhoben.

Der AKU Gronau und sein Dachverband, der BBU, kritisieren u. a. folgende Details im Genehmigungsverfahren: Bei den Antragsunterlagen fehlte der Sicherheitsbericht. Ohne diesen Sicherheitsbericht können aber  Privatpersonen und Naturschutzverbände nicht abschließend beurteilen, ob möglicherweise gravierende Gefahren von der Verdichterstation für die Bevölkerung und die schützenswerte Umwelt ausgehen. Somit konnten beim Erörterungstermin die Einsprüche auch nicht in die Tiefe gehend begründet werden. AKU und BBU fordern, dass der Sicherheitsbericht im Gronauer Rathaus öffentlich ausgelegt wird und der Bevölkerung erneut die Möglichkeit geboten wird, Einsprüche zu erheben. Weiterhin kritisieren der AKU und der BBU, dass das bisherige Genehmigungsverfahren der Bevölkerung im niederländischen Grenzgebiet nicht bekannt gegeben wurde. AKU und BBU fordern eine grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung an dem laufenden Verfahren. Selbst viele Gronauerinnen und Gronau sind über das Vorhaben nicht informiert. Offen blieb beim Erörterungstermin, bis zu welcher Schadenssumme E.ON Gas Storage bei Störfällen, bei der die Nachbarschaft in Mitleidenschaft gezogen wird, versichert ist. Nach Auffassung des AKU und des BBU müssen zudem mögliche Bodenabsenkungen im Bereich der unter- und oberirdischen Gasspeicheranlagen, und die daraus resultierenden Folgen, weiter geprüft und dargestellt werden.

Der AKU und der BBU lehnen eine weitere Industrialisierung des Venns bei Gronau-Epe ab. Die sensiblen Tier- und Pflanzengesellschaften im Bereich des Amtsvenns sind zu schützen.

Informationen über die Arbeit des BBU gibt es unter www.bbu-online.de, über den AKU Gronau unter www.aku-gronau.de.